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Traditionell fällt mit dem ersten Blütensprießen und angenehmen Temperaturen im zweistelligen Bereich auch der Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA). Die Veranstaltung brachte nicht nur neue fachliche Erkenntnisse hervor, sondern bot auch eine bedeutende Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Über 470 Expertinnen und Experten aus Forschung und Wirtschaft kamen zusammen, um gemeinsam Impulse für eine zukunftsfähige und sozial nachhaltige Arbeitswelt zu setzen.
Zum dritten Mal war das Verbundprojekt ressource mit insgesamt neun Kolleg:innen aus verschiedenen Themenschwerpunkten des Projekts vertreten. Für das Projekt war es eine Premiere: Erstmals konnten wir in einer eigenen, von Peter Bleses und Wolfgang Ritter organisierten Session unter dem Titel „Einfacharbeit in Dienstleistungen als Herausforderung in der Arbeitsforschung“ über eineinhalb Stunden hinweg sowohl erste Ergebnisse aus den Projektbereichen als auch einen grundlegenden Überblick zum Thema „Einfacharbeit“ präsentieren und mit den anwesenden Gästen diskutieren.
Die Session thematisierte Herausforderungen und Gestaltungsansätze im Bereich Einfacharbeit in den Branchen Logistik sowie gesundheitsbezogene Dienstleistungen. Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung des Verbundprojekts durch Peter Bleses moderierte Wolfgang Ritter die nachfolgenden, thematisch fokussierten Vorträge:
Auch außerhalb der Session war das Projekt ressource sichtbar: Kollegin Fenja Hesselmann präsentierte ihr Poster zum Thema „Herausforderungen bei der Entwicklung eines intelligenten Systems zur Potenzialerkennung von Beschäftigten in Einfacharbeit“. Im Zentrum stand die Frage, wie Beschäftigte in Einfacharbeit gezielt weiterqualifiziert werden können – und welche Anforderungen ein intelligentes System zur Potenzialerkennung dabei erfüllen muss. Die Präsentation machte deutlich: Initiativen zur Qualifikations- und Kompetenzentwicklung sind dringend notwendig, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Gleichzeitig gilt es, sowohl Anforderungen an die Akzeptanz – etwa durch transparente Visualisierungen – als auch an die Effektivität zu berücksichtigen, etwa durch eine umfassende und aktuelle Datenbasis. Herausforderungen in Bezug auf Datenqualität und -sicherheit müssen dabei stets mitgedacht werden. Entsprechend entscheidend ist die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, um tragfähige und praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Das Poster stieß auf reges Interesse und eröffnete viele Gespräche – ein gelungenes Beispiel für den erfolgreichen Transfer zwischen Forschung und Praxis.
Ein weiterer interessanter Beitrag außerhalb des unmittelbaren Projektkontexts kam von Hannah Louisa Krüger, Julian Decius und Julian Ismail. In ihrer Studie stand die Förderung arbeitsbezogenen Lernens beim Einsatz KI-gestützter Anwendungen im Mittelpunkt. Im Rahmen eines Feldexperiments mit Auszubildenden im technischen Bereich wurde eine Trainingsintervention zur Nutzung von Microsoft Copilot evaluiert. Die Untersuchung basierte auf einem aufwändigen Wartekontrollgruppendesign mit sieben Messzeitpunkten, bei dem sowohl objektive als auch subjektive Lernergebnisse erfasst wurden. Besonders hervorzuheben ist der festgestellte Effekt auf das selbstberichtete Nutzungsverhalten, der wichtige Impulse für die praxisnahe Entwicklung von Lernformaten im Umgang mit KI-Anwendungen liefert.
Auch wenn der Beitrag thematisch nicht direkt dem Verbundprojekt ressource zugeordnet ist, weist er inhaltlich zentrale Schnittmengen auf – insbesondere im Hinblick auf die Frage, wie arbeitsbezogenes Lernen unter den Bedingungen digitaler Transformation gestaltet und unterstützt werden kann. Dies gilt auch für Beschäftigte in Einfacharbeit, für die sich der gezielte Einsatz technischer Assistenzsysteme und digitaler Werkzeuge zunehmend als zentrale Voraussetzung für Qualifikationsentwicklung und Teilhabe herausstellt.
Insgesamt war die Teilnahme am Kongress nicht nur im Kontext unseres Verbundthemas „Einfacharbeit“ ein Erfolg. Der GfA-Kongress machte einmal mehr deutlich, dass Themen wie künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und demografischer Wandel die Arbeitswissenschaft schon seit einiger Zeit beschäftigen. Die Dynamik unserer Arbeitswelt hat sich jedoch in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Vielzahl aktueller Herausforderungen erfordert innovative, menschengerechte Lösungen. Technologien wie KI und die fortschreitende Digitalisierung bieten zahlreiche Chancen für eine humane Arbeitsgestaltung – gleichzeitig fordern sie uns heraus, neue Zusammenhänge zu verstehen und aktiv mitzugestalten.
Die Teilnehmer:innen des Projekts ressource nutzten die Gelegenheit, sich in vielfältigen Formaten – Workshops, Fachsessions und Posterpräsentationen – aktiv einzubringen, ihre Ergebnisse zu präsentieren und sich mit internationalen Kolleg:innen aus verschiedensten Disziplinen der Arbeitsforschung auszutauschen.
Sprechen Sie uns an, um mehr über ressource zu erfahren.
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