Am 26. Mai 2025 traf sich der Kompetenzbeirat „RessourcenEntwicklung in Dienstleistungsarbeit“ zur vierten Sitzung in Bremen, um über die Weiterentwicklung und Umsetzung von Teilqualifizierungen (TQ) in der Pflege und Logistik zu diskutieren. Die Veranstaltung machte deutlich: Teilqualifizierungen bieten große Chancen – für Menschen ohne Berufsabschluss ebenso wie für Unternehmen, die dringend qualifiziertes Personal suchen.
Teilqualifizierungen sind modular aufgebaute Qualifikationsbausteine, die schrittweise zu einem anerkannten Berufsabschluss führen können. Sie richten sich vor allem an Menschen über 25 Jahre ohne formalen Abschluss. Ein zentraler Bestandteil ist der Praxisanteil im Betrieb, ergänzt durch theoretische Lernphasen. Wichtig ist vorhandene Kompetenzen können anerkannt werden, was den Weg zum Berufsabschluss verkürzen kann
In den Impulsvorträgen von Wiebke Krohn und Verena Schuster wurde deutlich, dass sowohl in der Pflege als auch in der Logistik ist der Fachkräftemangel spürbar ist. Gut umgesetzte Teilqualifizierungen können helfen, diesen Engpass zu lindern. In beiden Branchen zeigen sich klare Mehrwerte: TQ schaffen neue Karrierechancen, ermöglichen eine passgenaue Qualifizierung im Betrieb und stärken die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden. Gleichzeitig gibt es branchenspezifische Anforderungen, die berücksichtigt werden müssen.
In der Logistik liegt der Fokus auf Flexibilität, standardisierten Modulen und der Zusammenarbeit mit Bildungsanbietern. Besonders für Menschen mit praktischer Erfahrung, aber ohne Abschluss, sind TQ eine attraktive Option – auch im Rahmen neuer gesetzlicher Grundlagen wie dem Berufsbildungs- und Validierungsgesetz (BVaDiG), das ab 2025 gilt.
In der Pflege geht es zusätzlich um sprachliche Förderung, sozialpädagogische Begleitung und eine enge Verzahnung mit Pflegeschulen. Teilqualifikationen können hier nicht nur Qualifikationslücken schließen, sondern auch den Zugang zum Beruf für Zugewanderte erleichtern – etwa im Rahmen von Anerkennungsverfahren ausländischer Abschlüsse.
Damit Teilqualifizierungen wirken, braucht es:
In der Praxis zeigen sich auch Stolpersteine: Die Dauer der TQ, unklare Vertragsverhältnisse oder ein hoher Beratungsbedarf können die Umsetzung erschweren. Besonders in der ambulanten Pflege fehlt es teilweise an finanziellen Anreizen, qualifizierteres Personal auch tatsächlich einzusetzen.
Der Kompetenzbeirat empfiehlt ein mehrstufiges Vorgehen: Bedarfsanalysen, passgenaue Curricula, Pilotprojekte mit klar definierten Zielgruppen und eine begleitende Evaluation sollen helfen, die TQ nachhaltig zu verankern. Eine sektorübergreifende Arbeitsgruppe soll den fachlichen Austausch stärken und Synergien nutzen.
Teilqualifizierungen sind kein Allheilmittel – aber ein wirkungsvolles Instrument, um Menschen gezielt zu qualifizieren, Betriebe zu entlasten und den Weg zum Berufsabschluss neu zu denken. Die Sitzung des Kompetenzbeirats hat gezeigt: Wenn Politik, Praxis und Bildung an einem Strang ziehen, können TQ ein Schlüssel für die Fachkräftesicherung in Dienstleistungsberufen werden.
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Letzte Aktualisierung: 18 Juni 2025
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